Focusing ist ein sehr sanftes und effektives Werkzeug, um sich tiefere Ebenen eines persönlichen Themas zu erschließen.
Das kann ein Konflikt sein, eine bevorstehende Entscheidung oder eine andere Herausforderung welcher Art auch immer.
In einem Focusing-Prozess begibt man sich in einen möglichst entspannten Zustand und lässt ein konkretes Thema auf sich bzw. den Körper wirken und leistet dann mit wohlwollender Aufmerksamkeit all dem, was auftaucht, Gesellschaft.
Als Begleiter eines solchen Focusing-Prozesses unterstütze ich Dich dabei mit meiner Präsenz und achtsamen, intuitiven Vorschlägen für das weitere Vorgehen. Dabei haben die Weisheit Deines Körpers und Dein inneres Wissen immer den Vorrang
und genug Raum sich zu entfalten. Durch den Focusing-Prozess ergeben sich fast immer neue Erkenntnisse bezüglich des behandelten Themas, vor allem aber werden neue, erleichternde Schritte sicht- und fühlbar.
Im Folgenden habe ich ein paar erhellende Zitate, u.a. von Eugene T. Gendlin, dem Begründer des Focusing, zusammengestellt:
„Focusing nenne ich die Zeit, in der man mit etwas ist, das man körperlich spürt, ohne zu wissen, was es ist. … So ein körperliches Gefühl kann man zu jeder Sache bekommen: zu einer kleinen oder großen, zu einer unangenehmen oder angenehmen, zu einer aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart oder der Zukunft. Bei dieser ‚Sache‘ kann es sich um eine Idee handeln oder um eine Situation, oder um einen anderen Menschen, oder um ein Problem. Die ‚Sache‘ kann alles sein.
Über so eine Sache kann man alles mögliche denken, immer aber hat man gleichzeitig auch noch ein körperliches Gefühl dazu. Dieses körperliche Gefühl ist ein guter Führer. Ich nenne es Felt Sense.“
Zitat von Eugene T. Gendlin im Nachwort des Buches „Focusing“, 1998
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„Der Felt Sense ist eine unerschöpfliche Quelle. … diese innere, körperliche Stimmung ist ein Anker und ein See zugleich, dessen Ufer sich gar nicht abschätzen lassen. Ich achte darauf, welche Wellen in diesem See entstehen, wenn ich ein Thema habe, irgendeines, das mich beschäftigt. Das Thema ist wie ein Kieselstein, den ich in den See werfe, und die Wellen sind die erste körperliche Antwort, die innere Resonanz, der Felt Sense zu diesem Thema. Bei diesen inneren Wellen zu verweilen, bringt fast immer etwas: eine Idee in Worten, ein inneres Bild, besonders oft aber einen körperlichen Impuls, den zu spüren und ihm nachzugehen immer gut tut. Der Atem kommt und mit ihm die Lebenskraft, und ein Schritt deutet sich an, der vorwärts führt, wie auch immer die Situation ist, in der ich gerade stecke.“
Johannes Wiltschko und Klaus Renn im Nachwort des Buches „Focusing“ von Eugene T. Gendlin, 1998
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„Eigentlich wissen wir ganz genau, was wir uns wünschen, was wir wollen, was uns belastet. Aber wir haben verlernt, unserer inneren Stimme, die sich in unseren Körpergefühlen und Empfindungen ausdrückt, zuzuhören und ihre Wahrheiten zu berücksichtigen. Die Technik des Focusing lehrt uns, diesen Signalen aufmerksam zu lauschen. So können wir unsere innere Weisheit erschließen - und nicht nur auf die Gedanken und Ideen des Verstandes hören, um uns weiterzuentwickeln.“
Ann Weiser Cornell aus ihrem Buch „Focusing - der Stimme des Körpers folgen“, 1997
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„Für Gendlin stellt Gefühlter Sinn (Felt Sense) unsere Interaktion mit der Welt dar. Wir erfühlen unsere Situation auf umfassendere Weise, ehe wir sie artikulieren oder beschreiben können. Gefühlter Sinn ist so etwas wie ein durch unsere Beziehungen zur Welt hervorgerufenes Netz von Interferenzmustern. Was man mit dem Körper erfühlt, impliziert die Welt (z.B. ‚enthält‘ das Spannungsgefühl in der Magengegend in sich eine besondere Weltsituation). ….
Am Beispiel des Gefühlten Sinns für Ihren Vater werden sie feststellen, dass sie dieses umfassende Gefühl ihm gegenüber haben ohne eine spezielle Vorstellung, Erinnerung oder Gedanken an ihn. Doch schließt dieser Gefühlte Sinn tatsächlich alles ein, was Sie jemals über ihn erfahren oder in Interaktion mit ihm erlebt haben. … Alles, was Sie an Freude, Ärger, Enttäuschendem, Verletzendem mit ihm erlebt haben - Ihre gesamte Erfahrung mit ihm - ist in diesem Gefühlten Sinn verdichtet.
Der Gefühlte Sinn ist verschwommen, da er alles das implizit einbezieht. Dieses Nichtentfaltete ist nicht scharf umrissen, sondern funktioniert stets als globaler Hintergrund. Erspüren wir den nichtentfalteten Gefühlten Sinn, dann bedienen wir uns einer verschwommenen Form der Aufmerksamkeit, die nicht spezifische, scharf umrissene Objekte aussondert. …. Sobald wir versuchen, scharf einzustellen oder etwas herauszupicken, beginnen wir schon, einzelne Aspekte explizit zu machen. …
Entfaltet man den Gefühlten Sinn immer weiter, dann wirkt jede neue Entfaltung wie eine Linse, die es neuen Aspekten des nichtsentfalteten Verschwommenen ermöglicht, zum Vorschein zu kommen."
John Welwood in seinem Beitrag „Das holographische Weltbild und die Struktur der Erfahrung“ aus dem Buch „Das holographische Weltbild“, herausgegeben von Ken Wilber, 1990
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